Leadership & Karriere 5 Schritte zum perfekten Studienabbruch

5 Schritte zum perfekten Studienabbruch

Bachelor, Master, Staatsexamen – ganz super, Einstein. Das sind alles schöne Titel, und sie alle ermöglichen dir, dass du ein prima Arbeitnehmer wirst. Aber dafür bist du nicht auf der Welt. Du nicht. Du hast höhere Ziele, und die verwirklicht man nach alter Väter Sitte am rocknrolligsten, indem man sein Studium schmeißt.

Mehr Gründe dafür? Mark Zuckerberg, David Karp, Steve Jobs, außerdem Bill Gates, Ted Turner, Jay-Z – gute Liste? Stimmt. Und alle haben vorzeitig die Ausbildung abgebrochen, um ihr eigenes Ding zu machen. Wie würde sich dein Name in der Ahnenreihe lesen? Wenn Leute auf der Party beim Smalltalk unverzichtbares People-Wissen runterbeten, einander mit erhobenem Zeigefinger erzählen, dass du nur mit der Kraft deiner untrüglichen Instinkte und ein bisschen Cash von Ashton Kutcher der Welt ein unverzichtbares Produkt geschenkt hast? Eben.

Allerdings gilt es, den Studienabbruch souverän hinzubekommen. Vorbereitung ist Pflicht, immerhin geht es um deinen ersten Schritt als Unternehmer. Check mal die Liste unten – an alles gedacht?

1 Timing hinbekommen

Beim Quitten ist es wie beim Minigolf: Timing ist essenziell. Wenn du einfach im Oktober nicht mehr im Seminar sitzt, nehmen alle an, dass du bei anderen Trotteln in Goa, Australien oder Neukölln hängen geblieben bist. Aber dein Abbruch ist Statement, Kalkül, dicke Hose. Darum kann es nicht schaden, wenn du an einem Dienstag aus dem Seminar gehst, mittendrin. Kopfschüttelnd natürlich, am besten mit einem leichten Lächeln. Außerdem schenkst du damit den Dagebliebenen einen Anteil am Mythos: „Er saß da still neben mir. Dann ist er einfach aufgestanden und gegangen. Letzte Woche hat er ja Red Bull übernommen. Und Warren Buffett.“

2 Hoodie anziehen

Pass auf, das ist wichtig: Wenn du es ernst meinst, trägst du einen Hoodie. Der Hoodie ist in der Startup-Welt unverhandelbare Geschäftskleidung. Es zeugt vom nötigen Respekt für dein Gegenüber, dass du ihn nicht nötigst, einen mäßig geschneiderten Anzug zu ertragen, sondern ihn wie einen normalen Menschen behandelst, der über ästhetisches Empfinden verfügt und Code schreiben kann. Weiterer Vorteil: Wenn alles schief geht, kannst du mit der Kapuze die Vogel-Strauß-Taktik anwenden und die grausame Realität ausblenden, während die Mitarbeiter vom Transportunternehmen dein Fabrikloft leerräumen, für das du die Miete nicht mehr bezahlen kannst. Aber Vorsicht: nicht jeder Hoodie geht. Schlecht zum Beispiel sind Aufdrucke wie St. Pauli samt Totenkopf, meta-Bemühungen wie Studienabbrecher oder Hoodie Allen, außerdem sind Logos der Uni, die du nicht zuende gemacht hast, böses, böses Voodoo.

3 Post durchstöbern

Erinnerst du dich an die ganzen ungeöffneten Grußkarten, die dir Verwandte zu Festen geschickt haben, du aber immer viel zu stoned warst, um dich dranzumachen, das Alte-Oma-Sütterlin zu entziffern? Mach die auf! Da könnte Geld drin sein. Du brauchst jetzt in dieser anspruchsvollen Phase der Transition jedes verfügbare Asset, und besonders Cash ist immer willkommen. Auch wenn es nicht reicht, um dein IT-Team (Tobi und Basti) zu bezahlen, hast du vielleicht am Ende der Aktion genug beisammen, um wenigstens in der Hasenheide einkaufen zu gehen.

4 Fotos machen

Bleiben wir gleich beim Geld. Wichtig ist es, dass man seinen Erfolg bildgewaltig darstellt. Und damit ist nicht gemeint, dass du deinen Praktikanten Fotos vom mit Mate und Becks gefüllten Kühlschrank auf Instagram hochladen lässt. Es geht viel mehr um dich selber. Jeder Disruption-Unternehmer braucht so ein Foto, wo er sich einen Batzen Cash ans Ohr hält und so tut, als würde er damit telefonieren. Investoren signalisiert das, dass sie dich und dein Produkt nie verstehen werden – aber offensichtlich hast du ja Erfolg, und sie reden dir nie wieder rein. Deinen Tinder-Matches signalisiert es, dass sie am Abend mit großer Wahrscheinlichkeit nicht zahlen müssen und du vielleicht ein Boot besitzt. Und deiner Mutter signalisiert es, dass sie dich mal lieber wieder besuchen kommt, um heimlich ein paar Haare aus deiner Bürste zu nehmen. Wie bei allen Fotos gilt: Lass sie jetzt machen, sofort, wo du noch relativ ausgeruht aus dem Studi-Leben gesegelt kommst. Wenn du erst einmal nach deinen All-Nightern und Hackathons käsig vor die Linse trittst, sieht alles noch viel trauriger aus als es eigentlich schon ist.

5 Backup-Job zocken

Gut, wenn dir das nächste Snapchat nicht gelingt und niemand bereit ist, dir 15 Milliarden Euro für deine nette App zu zahlen, dann macht sich hier etwas Weitblick bezahlt. Lass Kontakte in die Old Economy spielen und hör dich schon einmal vorab um, ob jemand einen Job zu vergeben hat. Denn das ist alles keine Schande. Scheitern, liest du überall, ist das Ding der Stunde. Außerdem kannst du es immer noch weit bringen. Als Barista, Pizzalieferant oder Office Manager bei anderen Startups. Oder du gehst doch nochmal zurück und probierst es mit BWL. Klassisch. Falls die Kommilitonen von früher dich dann erkennen, kann das schon ein bisschen peinlich sein. Aber keine Sorge: Dafür hast du ja die Kapuze an deinem Hoodie.

 

Passend zu dem Artikel: Warum ein Studium nur halb so wichtig ist

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