Leadership & Karriere Du willst gründen? 5 essenzielle Regeln für dein Startup

Du willst gründen? 5 essenzielle Regeln für dein Startup

Startup-Gründung ist das neue McKinsey. Aus der PowerPoint-Schlacht der Business-Elite ist die Coming-Soon-Page-Schlacht der Startupper geworden. Natürlich hast auch du gegründet, und wolltest den Weltmarkt mit deinem „Next Big Thing“ bereichern.

Nope.

Das Leben ist kein Ponyhof’, so steht es bekanntermaßen an der Wand des Startup-Epizentrums Café Sankt Oberholz in Berlin. Das bringt dich zum Schmunzeln, denn du hast gerade dein Startup gegen die Wand gefahren. Oder hast deinen Job verloren. Oder bist in eine ganz andere Misere hineingerutscht.

Relax.

Scheitern ist jetzt Chefsache. Gescheiterte Gründer verdrängen mittlerweile die Nerds vom Cool Kids Table (von den Quarterbacks und McKinseys ist schon lange nichts mehr zu sehen). 9 von 10 Startups, so heißt es, fahren gegen die Wand. Und so fängt das Startup-Ökosystem an, bei den USA abzugucken und sich mit dem Thema Scheitern auseinanderzusetzen. Bewegungen wie die FuckUpNights wurden geboren.

Die gescheiterten Unternehmer von gestern sind die besten Unternehmer von heute – zumindest, wenn sie etwas daraus gelernt haben.

Scheitern ist okay. Und seine Entdämonisierung ist eine sehr gute Entwicklung. Scheitern ist auch nur einer von mehreren Schritten im Leben eines Unternehmers. Ganz im Sinne von Eric Ries ‘Lean Startup Method’ musst du als Unternehmer viel experimentieren, daraus lernen und dich immer wieder schrittweise verbessern. Und trotzdem tut scheitern weh. Es kostet Zeit, Geld, und außerhalb Berlins vielleicht doch noch etwas an Ansehen.

Damit der Schmerz aber aber nicht allzu groß ist und allzu lange andauert, solltest du kurz die folgenden 5 Regeln verinnerlichen. Sie werden dir dabei helfen, dich, dein Leben und dein Startup besser zu verstehen, damit du schnelle Entscheidungen besser treffen kannst.

Strategic Trajectory

Hast du eine Vision, aus der du Ziele und Meilensteine ableiten kannst? Wenn du nicht weißt, was du willst, dann kannst du auch nicht wissen, ob es funktioniert. Arbeite an dynamischen, aber definierten Meilensteinen, aus denen sich eine Roadmap für dein operatives und planerisches Geschäft ergibt.

Sunk Cost

Die Zeit und das Geld, die du bis jetzt reingesteckt hast, sind emotionale Werte. Sie sind weder relevant für das Jetzt, noch für das Morgen. Deshalb solltest du immer mal wieder eine von der Vergangenheit unabhängige Momentaufnahme machen – und dann entscheiden, wie es weitergeht.

Ikea Effect

Dein eigenes Baby / Startup / Logo / Expedit Regal ist das schönste der Welt. Zumindest für dich, weil du es ‘gebaut’ hast.  Betrachte deine Projekte objektiv, mit Abstand. Und versuche so oft es geht dein Business mit Zahlen zu validieren.

Bandwagon Effect

Fake it till you make it! Wenn dir das nächste Mal wieder jemand auf einer Rooftop- Startup-Party sagt: ‘Ich habe meine Finanzierungsrunde fast abgeschlossen’, dann frag nach den Term Sheets, oder wenn wieder jemand sagt ‘wir haben 500K Downloads, dann frage nach Zugang zu dem Analytics Tool.

Gehe mit den Aussagen von anderen Playern in deinem Ökosystem vorsichtig um. Filtere Bullshit und Hype aus dem, was du hörst, vertraue wirklichen Freunden, Zahlen und vor allem deinem Instinkt.

The Fine Line

Im mentorgeilen Berlin kannst du dein Business jeden Tag auf’s Neue bewerten lassen. Und viele werden dir Rat geben, ohne deine Zahlen zu sehen, ohne deine Vision zu verstehen oder deine intellektuellen, materiellen oder operativen Ressourcen richtig zu interpretieren. Und dann gibt’s da ja noch die Neider und Pessimisten. Und die Optimisten. Und Freunde, die dir immer Mut machen, weil man das als Freund halt so macht.

Versteh mich nicht falsch: Mentoren sind absolute klasse, und die Validierung einer Idee ist essentiell in unserem Business.

Vergiss aber nicht: Du bist der Stratege in deinem Startup. Du spielst Schach. Mit deinem Rooftop-Party-Mentor spielst du dagegen ein binäres Tischtennis. Hol dir die Tipps, lass dir von Experten helfen – aber denk daran, dass niemand die Situation so versteht wie du.

Höre nur bis zu einem gewissen Punkt auf andere, spiele im System, oder schwimme gegen den Strom. Aber wie lange machst du weiter? Finde diese Balance, The Fine Line,  zwischen Wahnsinn und Vision, denn genau diese ist dein unternehmerischer Instinkt.

Der Weg vom Sankt Oberholz hinein in den Weltmarkt geht also doch nicht so schnell, wie du dir das zu Beginn vielleicht gedacht hast. Wenn in dir aber Unternehmergeist brennt, dann wirst du es eh versuchen – und wenn nötig, immer wieder. Und das ist gut so.

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