Leadership & Karriere Wir werden durch Roboter ersetzt? Und wenn schon!

Wir werden durch Roboter ersetzt? Und wenn schon!

Alles Erworbne bedroht die Maschine.“ Aus dem Zitat lässt sich herauslesen, dass die menschliche Arbeit durch Automatisierung vollkommen reduziert worden und wertlos ist; der Mensch, praktisch ersetzt durch die Maschine. Meint eigentlich: Früher war es gut, heute schlecht.

Aussagen wie diese häufen sich in letzter Zeit. Wir werden verdrängt durch Computer, Roboter, Digitalisierung, die Industrie 4.0 macht uns endgültig den Garaus – Terminator wins. Prominent auch eine zigfach zitierte Oxfordstudie aus dem Jahr 2013, die zu dem Schluss kommt, dass knapp 50 Prozent aller Arbeitsplätze bis 2030 durch Computer ersetzt werden könnten. Sie geht von der Annahme aus, die auch „Die Zeit“ 2015 so formulierte: „Die Digitalisierung bringt den Kapitalismus in die finale Phase: Es wird mehr Arbeit zerstört, als Wachstum entsteht.“

Erinnern wir uns jetzt an das erste Zitat. Es entstammt ganz dem jetzigen Zeitgeist, ist aber ein Vers aus einem Rilke-Gedicht von 1923.

Das zeigt: Technische Neuerungen in der Arbeitswelt sind immer schon mit Skepsis und Angst begegnet worden. Aus der Grundannahme, dass die Maschine uns ersetzt, entstand bereits im 19. Jahrhundert die Freisetzungstheorie, welche verkürzt besagt, dass technische Innovation Arbeitskräfte freisetzt.

Niemand will die kommenden Herausforderungen bestreiten

Nun will auch niemand verschweigen, dass Automatisierung Veränderungen mit sich bringt und auch Probleme: Ja, technische Innovationen haben in der Geschichte die Arbeitswelt und ganze Gesellschaftsstrukturen verändert. Der mechanische Webstuhl trieb im 19. Jahrhundert ganze Weberdörfer in Schlesien ins Elend, die Industrialisierung sorgte für Landflucht und trieb die Beschäftigungslosen in das urbane Moloch der Fabrikhallen – das Proletariat entstand. Dann kamen im 20. Jahrhundert große Maschinen, die auch diese einfachen und oft auch gefährlichen Fließbandarbeiten ersetzten.

Ja, das alles hat dazu geführt, dass der Mensch in der Produktion tatsächlich eine immer weniger wichtige Rolle gespielt hat und dadurch sind zahlreiche soziale Probleme entstanden, denen man frühzeitig hätte begegnen müssen.

Wir sehen aber auch: Seitdem wir nicht mehr mit den Händen produzieren, ist unsere Arbeitskraft mehr denn je in anderen Bereichen gefragt, in der Administration, Planung, Kontrolle, Wartung und Dienstleistungen. Wiederum könnte man also verkürzt sagen: Innovation schafft neue Arbeitsplätze, also in etwa „Tod dem Bergbau, es lebe die erneuerbare Energie!“

Das unterstützen Studien wie die des Digitalverbandes Bitkom aus dem Sommer 2016, die zu dem Ergebnis kommt, dass die Digitalisierung, wie auch alle anderen die Automatisierung forantreibenden Entwicklungen zuvor, neue Arbeitsplätze schaffen wird; es werden Datenanalysten, Softwareentwickler, Programmierer gebraucht. Auch geringer qualifizierte Arbeitskräfte würden aufgefangen, der Erwerb von Digitalkompezenzen sei jedoch unumgänglich.

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